reffiSchaf auf dem BioFach Kongress 2025

Rückblick auf unsere Veranstaltung: „Gewusst wie! Marketing für nachhaltige Produkte am Beispiel von Lamm- und Schaffleischprodukten“

Am 14.02.2025 begrüßten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich zu einer spannenden Veranstaltung zum Thema „Marketing für nachhaltige Produkte“, speziell fokussiert auf Lamm- und Schaffleischprodukte. Die Referent: innen teilten wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen zu den Herausforderungen und Chancen, die mit der Vermarktung von Nischenprodukten wie Lamm- und Schaffleisch verbunden sind.

Ein zentrales Thema des diesjährigen Kongresses der BioFach war „Überzeugendes Storytelling“ – die Kunst, Produkte durch sinnvolle und emotionale Geschichten zu vermarkten. Gerade Schaf- und Lammprodukte bieten großes Potenzial für solches Storytelling, da die Schafhaltung viele gesellschaftlich gewünschte Werte verkörpert: Weidehaltung, der Erhalt von geschützten Lebensräumen und nachhaltige Landwirtschaft. Doch trotz dieser positiven Aspekte wird Schaffleisch an der Ladentheke oft nicht in der gewünschten Weise wahrgenommen. Wie können wir diese wertvollen Geschichten erzählen und den Konsum von Schaf- und Lammfleisch fördern?

Dazu sprachen Experten aus verschiedenen Institutionen über die Vermarktung und Kommunikation von Lamm- und Schaffleischprodukten:

  • Anne Wiedemann von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) war online zugeschaltet und brachte uns wichtige Perspektiven auf die Nachfrage nach Schaffleisch und dessen nachhaltige Vorteile.
  • Dr. Elisa Bayer und David Weiss von der Georg-August Universität Göttingen stellten die Ergebnisse ihrer Forschung zu Konsumgewohnheiten und Zielgruppen für Schaffleisch vor.
  • Peter Schmidt, mein Kollege von der FÖL in Berlin, teilte seine praktischen Erfahrungen aus dem „reffiSchaf“-Projekt, einem Projekt zur Vermarktung von Schafprodukten.

Schlüsselthemen

  • Warum ist Schaffleisch ein interessantes Produkt? Anne Wiedemann erklärte, dass Schaffleisch aufgrund seiner nachhaltigen Produktion ein klarer Vorteil für umweltbewusste Konsument:innen ist. Dennoch gibt es noch viel Potenzial, die Nachfrage zu steigern.
  • Was wissen Konsument:innen über Schaffleisch und wann wird es konsumiert? Elisa Bayer und David Weiss berichteten über Konsumgewohnheiten und zeigten auf, dass das Bewusstsein für Schaffleisch in vielen Zielgruppen noch nicht stark ausgeprägt ist.
  • Wie erreicht man die richtigen Zielgruppen und welche Marketingstrategien sind effektiv? Peter Schmidt berichtete aus der Praxis und zeigte auf, wie die reffiSchaf-Projekte Schafprodukte erfolgreich vermarkten, unter anderem durch gezielte Kommunikation und die Entwicklung von spezifischen Marketingstrategien.

Erkenntnisse und Fazit:

Unsere Veranstaltung zeigte, dass die Vermarktung von Schaffleisch im Vergleich zu Schafmilchprodukten in Deutschland durchaus herausfordernd ist. Die meisten Betriebe betreiben Landschaftspflege, und Fleisch sowie Wolle fallen als Nebenprodukte an. Trotzdem gibt es vielversprechende Ansätze, die es zu nutzen gilt, um den Konsum von Schaffleisch anzukurbeln.

Die wichtigste Erkenntnis der Veranstaltung:

Eine gezielte und kreative Kommunikation – das richtige Storytelling – kann dazu beitragen, das Bewusstsein und die Nachfrage nach Schaffleisch zu steigern. Aber auch die Herausforderung, Konsumgewohnheiten nachhaltig zu ändern, wurde deutlich: durch innovative Vermarktungskonzepte, Tastings und die richtige Zielgruppenansprache können wir gemeinsam Veränderungen herbeiführen.

Zudem sollte zwischen Aufklärung und Marketing unterschieden werden. Marketing um die Konsument: innen zur Handlung, also den Kauf anzuregen und Aufklärung um die Kunden zu binden und ihnen mehr Informationen über die Produkte zu liefern. Oftmals werden Konsument: innen mit zu vielen Informationen überfordert anstatt das diese zum Kauf anregen. Marketing verkauft und Aufklärung bindet die Kundschaft.

Hier findet ihr die Präsentation vom Kongress:

BiofachKongress2025_Vortrag_2025 (1)

Hier gibt es den Kongressbeitrag als Mitschnitt, allerdings muss hierfür ein Account auf Talqeu gemacht werden: talque